Was bedeutet Demenz?
Das Wort ‚Demenz‘ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „weg vom Denkvermögen“. Unter dem Begriff ‚Demenz‘ wird eine Vielzahl von Erkrankungen zusammengefasst, die alle ähnliche Symptome zeigen. Fortschreitende Gedächtnis- und Denkstörungen stehen dabei im Vordergrund. Morbus Alzheimer ist die häufigste Demenzform.
In Schleswig-Holstein leben aktuell über 60.000 Menschen mit einer Demenzerkrankung. Eine demenzielle Erkrankung tritt vorwiegend im Alter auf. Unter den 65- bis 70-Jährigen liegt die Zahl der Betroffenen unter 3 %. Bei den über 80-Jährigen ist jede Fünfte und bei den über 90-Jährigen bereits jede Dritte betroffen. Mit dem steigenden Anteil älterer Menschen in unserer Gesellschaft steigt also auch die Zahl der Erkrankungen. Betrug die durchschnittliche Lebenserwartung vor 120 Jahren noch etwa 40 Jahre, werden heute geborene Frauen durchschnittlich 82 und Männer 77 Jahre alt. Es wird erwartet, dass die Zahl der Demenzerkrankten bis 2030 um 50 % und bis 2050 um 100 % zunehmen wird.
Diagnostisch wird von einer Demenz gesprochen, wenn über mindestens sechs Monate chronische oder fortschreitende Denkschwierigkeiten und / oder Gedächtnis- und Orientierungsstörungen vorliegen und Bewusstseinsstörungen ausgeschlossen werden können. Folgen einer Demenzerkrankung sind dabei z.B. Schwierigkeiten in der Alltagsbewältigung sowie Veränderungen in der Stimmungskontrolle und im sozialen Verhalten.
Eine Demenz kann sich sehr unterschiedlich darstellen. Das bedeutet, dass Krankheitsverläufe und Symptome sehr individuell ausgeprägt sind. Dennoch lassen sich folgende Merkmale häufig finden, die im Verlauf der Erkrankung verstärkt auftreten können:
-
Menschen mit einer Demenz haben eine lückenhafte Erinnerung. Gerade Erlebtes kann nicht mehr im Kurzzeitgedächtnis gespeichert werden. Erlebnisse, die im Langzeitgedächtnis gespeichert sind (z.B. Erinnerungen aus der Kindheit), können wiederum noch lange präsent sein. Die Fähigkeit zu wissen, wie Dinge funktionieren, nimmt in der Regel ab.
-
Es verändert sich häufig die Fähigkeit, sich sprachlich mitzuteilen oder Gesprochenes zu verstehen. Beispielsweise werden Wörter nicht mehr gefunden oder das gesprochene Wort wird nicht immer korrekt umgesetzt. Lange Gespräche werden seltener oder finden gar nicht mehr statt.
-
Demenzerkrankte Menschen verlieren ihre zeitliche Orientierung (wie spät bzw. welches Datum) und ihre Orientierung zum Ort (wo sie sich gerade befinden) immer mehr.
-
Die Orientierung zur Situation (was geschieht um sie herum) und zur Person (wer steht ihr gegenüber bzw. wer ist sie selbst) nimmt immer mehr ab.